Zentrum Paul Klee Bern Gegründet von Maurice E. und Martha Müller sowie den Erben Paul Klee
08.11.2008 - 08.02.2009

A Collector’s Eye on Paul Klee

Dem Zentrum Paul Klee bietet sich mit der zweiten Herbstausstellung 2008 die einmalige Gelegenheit, 27 hochkarätige Werke Paul Klees, die sich im Besitz eines bedeutenden Privatsammlers befinden, gemeinsam in einer konzentrierten Werkschau zu zeigen.

Ausgesuchte Werke aus den umfangreichen eigenen Beständen des Zentrum Paul Klee umrahmen die Leihgaben. Auf diese Weise werden die Bedeutung und Qualität der Werke aus der Privatsammlung im Gesamtzusammenhang von Klees Schaffen erklärt und gewürdigt.

Die Privatsammlung wurde während der vergangenen drei Jahrzehnte Werk um Werk aufgebaut. Sie reflektiert daher nicht nur den Künstler Klee, sondern auch das fortschreitende und sich stetig vertiefende Interesse und Verständnis des Sammlers und wirft dadurch einen ganz persönlichen Blick auf das Œuvre unseres Hauskünstlers. Diese spezifische, individuelle Sichtweise des Sammlers steht ganz im Fokus der Ausstellung im Zentrum Paul Klee. Für die Leihgaben wird szenographisch ein gemeinsamer Raum geschaffen, in dem sie sich wie Perlen in einem Collier aneinanderreihen und in gegenseitiger Wechselwirkung ihre künstlerische Kraft entfalten. Zu jedem Bild gesellen sich wenige, präzis ausgewählte Zeichnungen, Grafiken, Aquarelle und Manuskripte Klees, welche die unterschiedlichen Motive und Techniken untermalen, die in den Werken der Privatsammlung aufscheinen, ebenso wie die verschiedenen Perioden, aus denen die Werke stammen.

Die Ausstellung fragt zudem nach den Bezügen, die ein Sammler und Kurator seines eigenen «Musée imaginaire» knüpft, und den Schwerpunkten, die er setzt, akribisch immer weiterverfolgt und durch die gemeinsame örtliche Präsenz der Werke in ihrer ganzen Komplexität sicherstellt. Auf diese Weise entsteht im Zentrum Paul Klee ein temporäres Museum im Museum, das von den subjektiven Vorlieben sowie dem Qualitätsbewusstsein eines Sammlers spricht und am konkreten Beispiel zeigt, wie facettenreich und bedeutsam die Rolle der Kunstsammlerinnen und Kunstsammler in der Geschichte der Avantgarde bis heute ist.