Zentrum Paul Klee Bern Gegründet von Maurice E. und Martha Müller sowie den Erben Paul Klee
Sonderanlässe 07.11.2013 – 10.11.2013

Historiographie der Moderne Carl Einstein, Paul Klee, Robert Walser

Öffentliche Tagung der Carl-Einstein-Gesellschaft, des Zentrum Paul Klee und des Robert Walser-Zentrum.

Carl Einstein (1885–1940), Paul Klee (1879–1940) und Robert Walser (1878–1956) stellen für die Entwicklung der modernen Künste im 20. Jahrhundert wegweisende Figuren dar. Ihre faszinierenden Werke und deren Wirkungsgeschichte sind besonders fruchtbare Untersuchungsgegenstände einer neuen Historiographie, die nationale, disziplinäre und mediale Grenzen thematisiert und kritisch hinterfragt.
Die Frage nach der Art der historischen Darstellung und Verortung bildet für die Tagung den allgemeinen Rahmen, der durch exemplarische Einzelstudien konkretisiert werden soll.

Die über zwanzig Tagungsbeiträge behandeln in ausgewählten Bildern und Texten von Einstein, Klee und Walser Aspekte wie Internationalität und Transnationalität, Kulturtransferforschung, Intermedialität, wechselseitige Erhellung der Künste und Inspiration der Disziplinen sowie die Annäherung von Sozialgeschichte und ästhetischer Theorie. Die eingeladenen Rednerinnen und Redner kommen aus Belgien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Irland, Spanien, USA und der Schweiz.

Die Tagung ist eine Gemeinschaftsproduktion von Carl-Einstein- Gesellschaft, Zentrum Paul Klee und Robert Walser-Zentrum. Sie ist öffentlich und frei zugänglich und richtet sich an alle Interessierten. Es können auch nur einzelne Vorträge besucht werden.

Donnerstag, 7. November 2013

08.30–09.00 Uhr
Begrüßung der Teilnehmer, Einleitungsworte

09.00–10.45 Uhr
Sektionsleitung Nicola Creighton (Dublin)
Jens Hobus (Berlin): Robert Walsers sprachkritische Thematisierungen und Inszenierungen einer ›schwatzhaften Moderne‹
Antonius Weixler (Wuppertal): »Er möchte nur noch Augen haben, nur noch ein einziges Auge sein.« Visuelle Schreibstrategie im Werk Robert Walsers und Carl Einsteins
Reto Sorg (Bern/Lausanne): »So tanzt nur ein Dichter!« Tanz bei Paul Klee, Carl Einstein und Robert Walser

10.45–11.15 Uhr: Kaffeepause

11.15–13.00 Uhr
Sektionsleitung Hubert Roland (Louvain)
Moritz Baßler (Münster): Die frühe Moderne in der emphatischen. Walser in den Weißen Blättern
Andreas Michel (Terre Haute): Overcoming Disenchantment: ‘Primitive’ Religion in Carl Einstein
Matthias Berning (Aachen): »Film Foto Mickey maus«. Carl Einsteins Skizze zum Handbuch der Kunst, ein mehrbändiges Handbuch der Kunst, ein mehrbändiges Handbuch mit »Projektionsbilder[n] […] fuer die Schulen«?

13.00–14.30 Uhr: Mittagessen

14.30–16.15 Uhr
Sektionsleitung Klaus H. Kiefer (München)
Manuel Maldonado Alemán (Sevilla): Carl Einstein und Gottfried Benn. Zur Inszenierung von Alterität im literarischen Primitivismus
Osamu Okuda (Bern): Neue ›Mythographie der Kunst. ›Primitivismus‹ bei Carl Einstein und Paul Klee
Jutta Müller-Tamm (Berlin): Einstein als Historiograph

16.15–16.45 Uhr: Kaffeepause

17.00–19.00 Uhr
Mitgliederversammlung der Carl-Einstein-Gesellschaft

Freitag, 8. November 2013

09.00–10.45 Uhr 
Sektionsleitung Reto Sorg (Bern/Lausanne) 
Lucas Marco Gisi (Bern): Robert Walsers Inversionen der ›historischen Größe‹ 
Lothar Schmitt (Zürich): Paul Klee and the early historiography of Modernism 
Norman Kasper (Halle-Wittenberg): »Anekdoten- und Historienmalerei des reinen Geistes«? Franz Marc in Kurt Breysigs Entwicklungsgeschichte der Kunst 

10.45–11.15 Uhr: Kaffeepause 

11.15–13.00 Uhr 
Sektionsleitung Liliane Meffre (Dijon) 
Rainer Lawicki (Bern): Daniel-Henry Kahnweiler – Carl Einstein – Paul Klee: Eine Geschichte des Sehens 
Karina Schuller (Münster): »Pflanzhaft willige Formen werden entstehen« – Carl Einstein und der Surrealismus. Versuch einer Poetologie des Automatismus 
Julia Kerscher (Tübingen): »Man unterlasse das Interpolieren bequemer Evolutionen«. Ansätze bei Carl Einstein für eine synchrone Literatur- und Kunstgeschichte 

13.00–14.30 Uhr: Mittagessen 

14.30–16.15 Uhr 
Sektionsleitung Michael Baumgartner (Bern) 
Malika Maskarinec (Basel): »Die Kraft des Mythos«: Einstein on Klee 
Mareike Schildmann (Princeton): »Wenig verändert«. Walsers paradoxes Verhältnis zur Geschichte 
Lena Christolova (Konstanz): Aleamorph und biomorph: Zum Begriff der Metamorphose im Werk von Paul Klee 

16.15–16.45 Uhr: Kaffeepause

16.45–17.45 Uhr 
Sektionsleitung Manuel Maldonado Alemán (Sevilla) 
Maria Stavrinaki (Paris): Une histoire sans noms: jeu d’échelles dans le « Handbuch der Kunst » ? 
Luisa Banki (Konstanz): Aufträge. Zum Verhältnis von Historie und Graphie bei Robert Walser und Paul Klee

Samstag, 9. November 2013

09.30–10.30 Uhr
Sektionsleitung Andreas Michel (Terre Haute)
Patrick Hohlweck (Köln): »Ich möchte die ganze Geschichte in mich konzentrieren. « Bebuquin als ›Ich-Kristall‹
Charles W. Haxthausen (Williamstown): Renaissance Reconsidered: Carl Einstein on “L’exposition de l’art italien”, 1935

10.30–11.00 Uhr: Kaffeepause

11.00–12.00 Uhr
Sektionsleitung Charles W. Haxthausen (Williamstown)
Jörg Füllgrabe (Darmstadt): 1933: Die Spiegelung des Politischen im artifiziellen Kontext – Paul Klees ›Revolutionszeichnungen‹ von 1933 als parallele Entwicklung zu Carl Einsteins ›Fabrikation der Fiktionen‹?
Elena O’Neill & Patricia Lambert (Rio de Janeiro): Mira Schendel: towards other approaches on Carl Einstein and Paul Klee

Sonntag, 10. November 2013

11.00–12.15 Uhr
Bern ist überall
»Hommage für Robert Walser«
Mit: Ariane von Graffenried, Gerhard Meister und Beat Sterchi sowie Maru Rieben (musikalische Begleitung)

Zum Spoken-Word-Vorläufer lässt sich Robert Walser nicht machen. Und doch ist seine ironischumständliche Präzision der gesprochenen Sprache näher als sich auf den ersten Blick vermuten lässt. Dafür sprechen allein die etlichen gelungenen Versuche, den Prosa-Autor und Dramolett-Verfasser auf die Bühne zu bringen. Das Spannungsfeld zwischen Bieler Mundart und deutscher Sprache hat Walser in einer Radikalität ausgelotet wie kein anderer vor ihm. Und hier setzt das mehrstimmige Spoken-Word-Ensemble Bern ist überall an, den großen Meister des artifiziellen Understatements zum Klingen zu bringen.

Aktuelle Ausstellung im Zentrum Paul Klee: »Paul Klee. Leben und Werk« mit einer Präsentation von Dokumenten zur Beziehung Klee-Einstein-Walser.

Information

Die Tagung ist eine Gemeinschaftsproduktion von Carl-Einstein-Gesellschaft (Nicola Creighton, Andreas Michel, Hubert Roland), Zentrum Paul Klee (Michael Baumgartner) und Robert Walser-Zentrum (Reto Sorg).

Eintritt: Tagungsbesuch kostenlos; die Tagungsbesucher/innen erhalten einen Gutschein zum ermäßigten Museumseintritt zu CHF 13.–; Besuch der Lesung Bern ist überall: CHF 20.–, inkl. Museumseintritt.

Mit freundlicher Unterstützung der Abteilung Kulturelles der Stadt Bern.