Zentrum Paul Klee Bern Gegründet von Maurice E. und Martha Müller sowie den Erben Paul Klee
Ausstellungen 23.08.19 – 06.09.20

Jenseits von Lachen und Weinen. Klee, Chaplin, Sonderegger

VERLÄNGERT bis 06.09.20

Heiterkeit und Tragik, Leichtigkeit und Abgründigkeit liegen im Werk Paul Klees oft nah beieinander. Die Ausstellung stellt das Werk Paul Klees den Filmen Charlie Chaplins gegenüber – und beleuchtet zugleich den Austausch zwischen Paul Klee und seinem Freund Jacques Ernst Sonderegger, einem Schweizer Künstler und Karikaturisten.

Ausgangspunkt ist die wenig bekannte Freundschaft Paul Klees mit dem Schweizer Karikaturisten Jacques Ernst Sonderegger, von dem der junge Klee wichtige künstlerische Hinweise erhielt. Im Dialog zwischen beiden eröffnet sich ein gemeinsames Verständnis von Humor als Schlüssel zum Menschen, von Satire als Kommentar auf die Komik und die Tragik des menschlichen Daseins an sich. 

Klee und Sonderegger verband ein gemeinsames Verständnis von Humor: Das damals blühende Genre der Karikatur stellt das gesellschaftliche und politische Leben überspitzt dar und kommentiert es ironisch. Im Gegensatz dazu ist das Medium Karikatur für Klee und Sonderegger eine Möglichkeit, sich Grundfragen des menschlichen Lebens zu stellen.

Was will der Mensch vom Leben? Was stiftet Hoffnung, was lässt ihn scheitern und was das Leid vergessen? Bietet die Kunst Auswege aus den alltäglichen Herausforderungen, kurzweiligen Reizen, ideologischen Zwängen und absurden Widersprüchen des modernen Lebens?

Die Werke in der Ausstellung handeln in spielerischer und zuweilen grotesker Art und Weise von Lust und Frust, Sinn und Unsinn, Welt und Theater, Liebevollem und Ungeheurem – aber auch von Fehlbarkeit, Gewalt und Sterblichkeit des Menschen und der Hoffnung, diese mit Humor überwinden zu können.

Gerahmt wird die Ausstellung von sieben unvergesslichen Szenen aus Filmen Charlie Chaplins, die in verblüffender Art und Weise mit Werken von Paul Klee in Dialog treten. Obwohl sich Klee und Chaplin persönlich nie kennengelernt haben, zeigt sich in ihrer Gegenüberstellung eine erstaunliche künstlerische Verwandtschaft, die in dieser Ausstellung erstmals sichtbar gemacht wird.