Zur Machtergreifung 1933 dreht G. W. Pabst, der vielleicht grösste Regisseur seiner Epoche, in Frankreich; vor den Gräueln des neuen Deutschlands flieht er nach Hollywood. Aber unter der blendenden Sonne Kaliforniens sieht der weltberühmte Regisseur mit einem Mal aus wie ein Zwerg. Nicht einmal Greta Garbo, die er unsterblich gemacht hat, kann ihm helfen. Und so findet Pabst sich, fast wie ohne eigenes Zutun, in seiner Heimat Österreich wieder, die nun Ostmark heisst. Die barbarische Natur des Regimes spürt die heimgekehrte Familie mit aller Deutlichkeit. Doch der Propagandaminister in Berlin will das Filmgenie haben, er kennt keinen Widerspruch, und er verspricht viel. Während Pabst noch glaubt, dass er dem Werben widerstehen, dass er sich keiner Diktatur als der der Kunst fügen wird, ist er schon den ersten Schritt in die rettungslose Verstrickung gegangen.
Mit Die Vermessung der Welt schrieb Daniel Kehlmann (*1975, München) eines der erfolgreichsten Bücher der Nachkriegszeit. Für sein literarisches Schaffen wurde er unter anderem mit dem Candide-Preis, dem Per-Olov-Enquist-Preis, dem Kleist-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis ausgezeichnet.
Moderation: Luzia Stettler, Literaturvermittlerin
Sunday 21.1.2024–11:00
Gabriele von Arnim liest aus «Der Trost der Schönheit»
Sunday 14.4.2024–11:00
Kathrin Röggla liest aus «Laufendes Verfahren»
Sunday 21.4.2024–11:00
Christian Haller liest aus «Sich lichtende Nebel»
Sunday 5.5.2024–11:00
Barbara Honigmann liest aus «Unverschämt jüdisch»
Sunday 16.6.2024–11:00
Tonio Schachinger liest aus «Echtzeitalter»
Sunday 1.9.2024–11:00
Lukas Hartmann liest aus «Martha und die Ihren»