Laufende Forschungsprojekte

Klee Forschen

Im Herzen des Zentrum Paul Klee steht die Erforschung und Vermittlung des Werks von Paul Klee. 

Neben Ausstellungen zu Paul Klee und anderen Künstler:innen, deren Werk ein Bezug zu seinem Schaffen aufweisen, erforscht das Zentrum Paul Klee laufend neue Aspekte, die mit Klees Leben und Schaffen in Verbindung stehen. Klees vielgestaltiges Werk, sein breiter Interessenhorizont sowie sein universales bildnerisches Denken, erlauben auch die transversale Erforschung der Moderne und deren Nachleben in der Gegenwart. In Zusammenarbeit mit Partner:innen aus der ganzen Welt, erforschen wir Klees Wirken in unterschiedlichen Kontexten bis heute.

Laufendende Forschungsprojekte

  • Das Zentrum Paul Klee forscht mit Kunsthistoriker:innen und Philosoph:innen zu Klees Rezeption in der Philosophie.

    Kein Künstler des 20. Jahrhunderts war Gegenstand so systematischer und gleichzeitig so heterogener philosophischer Reflexionen wie Paul Klee. Bereits während des Ersten Weltkriegs machten Walter Benjamin und Ernst Bloch sein Werk zu einer Quelle und einem Werkzeug, um über Utopien nachzudenken. Nach dem Krieg wurde Klees Werk Gegenstand unterschiedlichster Ansätze: Phänomenologie, Kritik der Metaphysik, Soziologie, Metaphorologie, kritische Theorie und das politische Denken der Kunst. Zu den bekanntesten Philosophen, die sich auf Klee beziehen, gehören beispielsweise Maurice Merleau-Ponty, Martin Heidegger, Hans Blumenberg oder Gilles Deleuze. Schließlich hat Klees Engel der Geschichte im Gefolge von Benjamins Matrix-Lektüre eine Vielzahl von Geschichtstheorien (Agamben, Derrida, Kluge u.a.) genährt.

    Koordination: Toni Hildebrandt (ZPK/Universität Bern) und Maria Stavrinaki (Universität Lausanne)

  • Das Zentrum Paul Klee entwickelt zusammen mit dem Zapurza Museum for Art & Culture und dem Goethe-Institut Max Mueller Bhavan in Pune, Indien einen Dialog zwischen dem Denken und Schaffen von Paul Klee und Prabhakar Barwe (1936-1995). Barwe ist ein Maler der zweiten Welle des indischen Modernismus in Maharashtra und setzte sich mit Paul Klee auseinander. Paul Klees Werke wurden 1922 in einer Bauhaus-Ausstellung in Kalkutta erstmals in Indien ausgestellt.

    In einer Ausstellung im Zapurza Museum for Art & Culture Pune im Herbst/Winter 2026/27, kuratiert von Raju Satar und Mira Hirtz, trifft das Schaffen beider Künstler erstmals aufeinander. Durch die Betrachtung der Moderne und der abstrakten Kunst als globale Phänomene fordert das Ausstellungsprojekt dazu auf, das Verhältnis beider Künstler differenziert zu betrachten. Sie untersucht Ähnlichkeiten und Unterschiede in den bildnerischen Prinzipien, mit denen sich die Künstler nicht nur in ihrer malerischen, sondern auch in ihrer schriftlichen und theoretischen Arbeit auseinandersetzten. Daher werden auch Auszüge ihrer Schriften Teil der Ausstellung sein, zusammen mit Informationen über die Künstler und ihre jeweiligen kulturellen Arbeits- und Lebenskontexte. Um das bildnerische Denken beider Künstler besser zugänglich zu machen, werden Schriften von Paul Klee in Marathi und Texte von Prabhakar Barwe in Englisch übersetzt und publiziert.

    Mit diesem Projekt fördert das Zentrum Paul Klee den transkulturellen Austausch und trägt dazu bei, die Moderne als globales Phänomen zu verstehen. 

    In Zusammenarbeit mit

     

     

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    Raju Sutar (Zapurza Museum, Pune), Marianne Keller Tschirren (Zentrum Paul Klee, Bern), Karin Zitzewitz (University of Maryland)       

    Raju Sutar spricht über Prabhakar Barwe (1936-1995), einen Maler der zweiten Welle der indischen Moderne aus Maharashtra, und Marianne Keller Tschirren über Paul Klee (1879-1940). Beide Vorträge beschäftigen sich mit dem Formbegriff und den Formfindungsprozessen der Künstler: Barwe setzt in seinem Werk surrealistische und neotantrische Mittel ein, um Form als eine Angelegenheit des Denkens und des Gefühls zu begreifen, während Klee sich auf Wachstumsprozess in der Natur konzentrierte.

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    Rebecca M. Brown (Johns Hopkins University, Maryland), Jo Ziebritzki (Ruhr-Universität Bochum)

    Rebecca M. Brown erläutert Moderne und Abstraktion als globale Phänomene mit einem Schwerpunkt auf Indien und Deutschland/Schweiz. In vielen gängigen Auffassungen der Kunstgeschichte hat die moderne Kunst ausserhalb Europas und der USA einen eigenständigen, separaten Modernismus geformt, der in der westlich geprägten Kunstgeschichtsschreibung als rückständig, als Nachahmung des Vorangegangenen und als Kampf um Originalität betrachtet wurde. Dieser Vortrag eröffnet eine komplexere Sichtweise und befasst sich mit dem interkulturellen Austausch zwischen Deutschland/Schweiz und Indien. 
    Im Anschluss an den Vortrag bringt die Kunsthistorikerin Jo Ziebritzki ihre kritischen Gedanken zum Thema ein.

Zwitscher-Maschine. Zeitschrift für internationale Klee-Studien

Die Zwitscher-Maschine ist eine vielseitige Open-Access-Zeitschrift für Forscher:innen und Liebhaber:innen mit neusten kunsthistorischen Untersuchungen, aktuellen kunsttechnologischen Studien sowie literarischen oder philosophischen Texten zu Paul Klee.

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Das Zentrum Paul Klee ist die zentrale Forschungsstelle zu Leben, Werk und Wirkungsgeschichte von Paul Klee. Erfahren Sie mehr über die Bibliothek, das Archiv sowie weitere Recherchemöglichkeiten.

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Die Dauerausstellung Kosmos Klee. Die Sammlung bietet Besucher:innen einen chronologischen Überblick über Klees künstlerisches Schaffen.

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